Vereinsgeschichte 

Die Karnevalstradition im Ortsteil Hoengen
Das Karnevalstreiben im Ortsteil Hoengen der Stadt Alsdorf blickt auf eine lange Tradition zurück. Auch ohne Karnevalsgesellschaften und ohne von Vereinen getragene Brauchtumspflege war der Karneval in Hoengen lebendig und Karnevalsumzüge mit Karnevalsprinzen an ihrer Spitze Tradition. Karnevalswillige schlossen sich zu Karnevalsgemeinschaften mit einheitlichen Uniformen zusammen. So schwang im Jahre 1932 Peter Schleipen als Karnevalsprinz das Narrenzepter; er, der wenige Jahre später als erster Prinz der jungen Karnevalsgesellschaft der "Blauen Funken" dem närrischen Volk ein zweites Mal vorstand. Diese karnevalistischen Aktivitäten führten zur offiziellen Gründung einer Karnevalsgesellschaft in der damaligen Gemeinde Hoengen.


Karnevalswagen in der Gründerzeit

Die Gründung der Karnevalsgesellschaft
Am 11.September 1933 wurde die "Hoengener Karnevalsgesellschaft Blauen Funken 1933 e.V." mit dem Gründungsbeschluss offiziell ins Leben gerufen und noch im selben Jahr in das Vereinsregister beim Amtsgericht in Eschweiler eingetragen. Zum I. Vorsitzenden wurde Willi Zimmermann gewählt.
Die Aufbauarbeit der Gesellschaft ging zügig vor-wärts. Man stellte einen Elferrat zusammen und beschloss, die anstehende Karnevalssession mit einem Ball am 11.11.1933 und einem ersten Blauen Funken Prinzen - "Willi I." Johnen - zu eröffnen. Für die Vorkarnevalszeit bereitete man Kappensitzungen vor, die aus eigenen Reihen durch Vorträge und Gesänge bestritten wurden.
Dem Prinzen wurde eine Prinzengarde in Husarenuniform im Stil der Schill'schen Offiziere an die Seite gestellt. Diese stolze Prinzengarde unter ihrem Kommandanten Johann Pehl begeisterte immer 
wieder mit ihrem "Stippeföttchen" - Tanz. Die Tanzmariechen, Hubert Stollenwerk und später Heinrich Heffels, rundeten das Bild der Garde ab.
In dieser für die "Blauen Funken" ersten Karnevalssession beschloss man, in Hoengen den Altweiberball einzuführen; eine Einrichtung, die sich lange Jahre großer Beliebtheit erfreute. Die Teilnahme an den Rosenmontagszügen sowie das Feiern von Bällen an den Karnevalstagen selbst war für die "junge Gesellschaft" Ehrensache. Ebenso wurden viele freundschaftliche Kontakte zur karnevalistischen Umgebung bis hin nach Köln geknüpft und gepflegt.


Prinzengarde in Husarenuniform (1933)


Einladung zur Karnevalseröffnung in den Vereins-Nachrichten vom 14.11.1936

 

Die unselige Kriegszeit von 1939 bis 1945 war nicht die Zeit großer karnevalistischer Aktivitäten. Sie brachte vielmehr Leid und Sorge in jede Familie. Das Vereinsleben ruhte bis zum Kriegsende.

 


Ein Neuanfang nach dem Krieg
Nach dem Krieg waren es einige Unentwegte, allen voran unser unvergesslicher Ehrenpräsident Anton Engel, die wieder zum Appell bliesen, wenn auch zunächst im engsten Kreise. Bald aber stiegen wieder Raketen zu Ehren der Büttenredner, Parodisten und Tanzpaare in den Karnevalshimmel.
Die Nachkriegsjahre waren geprägt von einem intensiven Vereinsleben und von großen Festen. Unvergessen bleiben die Jahre unter dem Präsidenten Otto Robert, der die "Blauen Funken" in eine Glanzzeit karnevalistischer Aktionen führte.


Blaue Funken im Jahre 1949 mit Prinz Willi II (Zimmermann) und ihre Lieblichkeit Agnes (Brandt)


Ab 1955 sorgte ein Fanfarenkorps unter der Leitung von Josef Zander, später unter Hans Zander, lange Jahre erfolgreich für forsche Musik bei Veranstaltungen und Umzügen.


Vorne Hans Zander, dahinter v.l. Josef Sevenich, Hans Milfey und Martin Küster

Immer wieder gelang es der Gesellschaft, Tanzmariechen mit ihren Tanzoffizieren zu präsentieren, die ihr Publikum durch gekonnte Darbietungen zu begeistern wussten. 1973 wurde die erste Mädchentanzgruppe der "Blauen Funken" durch Renate und Hans Zander ins Leben gerufen. Von 1974 bis 1992 lag die Betreuung der Tanzgruppen, die mittlerweile Abteilungsstärke angenommen hatte, in den Händen von Maria und Peter Lövenich. Für die künstlerische Leitung der Abteilung Tanz zeichnete seit ihrer Gründung ihr Trainer, Herrn Franz Engel, 20 Jahre lang verantwortlich.

Diese außerordentliche Abteilung, deren Leitung im Jubiläumsjahr (6 X 11 Jahre) Gerda Maischak übernommen hat,  kann auf nunmehr 30 Jahre erfolgreiche Jugendarbeit mit einer Vielzahl von künstlerischen Höhepunkten zurückblicken. Immer wieder gelingt es der Abteilung, aus der aufbauenden Jugendarbeit mit ihren diversen Altersgruppen eine Show -Tanzgruppe  junger Damen zu etablieren, die mit gekonnten Darbietungen nicht nur bei vereinseigenen Veranstaltungen die Zuschauer zu begeistern wissen, sondern auch über die Ortsgrenzen hinaus bekannt sind und sich besonderer Beliebtheit erfreuen. Zur Gaudi der Zuschauer gesellte sich 1986 zu den künstlerischen Darbietungen des weiblichen Geschlechtes ein Männerballett, welches über viele Jahre die Gäste "zu Tränen rührte".

Natürlich gab es auch kritische Zeiten in der Gesellschaft der "Blauen Funken". Jeder Verein und insbesondere eine Karnevalsgesellschaft, die sich der Brauchtumspflege verschrieben hat, ist über ihre vereinsinternen Aktivitäten hinaus auch auf eine Außenwirkung angewiesen, d.h. Karnevalssitzungen für Groß und Klein durchzuführen, Bälle zu organisieren, das Feiern des volkstümlichen Karnevals dem großen Kreis der Närrinnen und Narren zu ermöglichen. Dem langjährigen Vorsitzenden Willi Jorias gelang es immer wieder, die Gesellschaft aufzurichten und ihr neue Wege zu bereiten. Mit seinem Engagement und seiner unermüdlichen Initiative verstand er es, die "Blauen Funken" auch in den schweren Zeiten weiter voran zu bringen. Eine Krankheit zwang ihn 1981/1982, die Herren Dr. Bruno Baltes, Wolfgang Gebhardt und Willi Schlösser kommissarisch mit den Aufgaben der Vereinsführung zu betrauen. Von 1983 an lenkte nun Dr. Bruno Baltes als neu gewählter 1. Vorsitzender die Geschicke des Narrenschiffes der "Blauen Funken". Noch im selben Jahr wurde die Uniform der "Blaujacken" ausgewählt, die in den Folgejahren im Verbund mit den Kostümen der Tanzgruppen und Mariechen das Erscheinungsbild der "Blauen Funken" prägen sollte.


Wagen der Gesellschaft Rosenmontag 1959

Aufschwung
Mit der Errichtung der Mehrzweckhalle im Ortsteil Hoengen im Jahre 1982 änderten sich die äußeren Rahmenbedingungen. Es konnte eine effektivere Außenwirkung der "Blauen Funken" erreicht werden konnte und ein neuer Aufschwung der Karnevalsgesellschaft bahnte sich in den Folgejahren an. So wurde nach Freigabe der Mehrzweckhalle 1983 ein Preiskostümball am Karnevalssamstag neu ins Leben gerufen, der von der Bevölkerung bis auf den heutigen Tag begeistert aufgenommen wird. Die erste große Gemeinschaftssitzung der Karnevalsgesellschaften der "Blauen Funken" und Exprinzen wurde 1984 von den Präsidenten Dr. Bruno Baltes und Edgar Spiertz (KG Exprinzen) gemeinsam geleitet. Vor einem Bühnenbild aus Motiven der Gesamtgemeinde Hoengen wurde in einer festlich dekorierten Halle der Grundstein für weitere erfolgreiche Gala-Sitzungen gelegt. Jahr um Jahr sorgt nun diese Gala-Sitzung für Stimmung und Begeisterung.

Um auch den Kindern Karneval nahe zu bringen und ihnen Gelegenheit zu geben, sich in das Karnevalstreiben einzubringen,  starteten  die  "Blauen Funken"  1987  ihre erste Kindersitzung. Erfolg und Nachfrage waren zeitweise so groß, dass zwei Kindersitzungen durchgeführt wurden. Jahr für Jahr sorgt sich eine Arbeitsgruppe erfolgreich um die Gestaltung dieser Karnevalssitzungen für Kinder. Zur Integration der Jugendlichen in das Karnevalsgeschehen wurde 1990 die erste karnevalistische Jugenddisko mit viel Erfolg auf den Weg gebracht.

Höhepunkt einer jeden Karnevalssession ist zweifelsohne der Rosenmontagszug, der mit seinen Wagen und Fußgruppen viele Besucher in die Altgemeinde Hoengen lockt. Seit Jahren ist die Gruppe der "Blauen Funken" stolzer Bestandteil dieses Umzuges, in dem sie sich selbst, aber auch ihren immer neu gestalteten Motivwagen präsentiert.

1992 erfolgte der lange geplante Übergang des Vorstandes auf eine jüngere Generation "Blaue Funken". Seither repräsentiert Achim Günder die Gesellschaft. Im Zusammenwirken mit dem damaligen 1. Vorsitzenden Josef Moll wurde der Aufbau und die Weiterentwicklung der "Blauen Funken" konsequent und erfolgreich weiter fortgeführt. Seit 1997 lenkt Rene Hogen als 1. Vorsitzender die Geschicke der Gesellschaft.

Auf Initiative des in der Session 1996/1997 amtierenden Prinzen und Mitgliedes der "Blauen Funken", Leo Führen, wurde ein lang gehegter Wunsch in die Tat umgesetzt: Die Husarengarde der "Blauen Funken" wurde ins Leben gerufen, die ihr äußeres Erscheinungsbild von dem der Gründungsgarde ableitet. Sie stellt eine Bereicherung unseres uniformierten Vereinslebens dar, was sich in einer stattlichen Anzahl an Husaren manifestiert und durch einen regen Zuwachs deutlich unterstrichen wird.

Im Laufe der Jahre stellten die "Bauen Funken" eine Reihe von Prinzenpaaren für die Gesamtgemeinde Hoengen. So entstammt auch das erste Dreigestirn der Altgemeinde Hoengen der Session 2003/2004 den "Blauen Funken".

Unvergessen bleiben den Vereinsmitgliedern die vereinsinternen Karnevalsfeiern am Karnevalssonntag in unseren Vereinslokalen "Schillerecke" und im Hause Gillessen. Hier wogte des öfteren das Karnevalstreiben - manchmal auch zum Leidwesen unserer Vereinswirte - derart, dass die Wellen karnevalistischen Treibens über den Anwesenden zusammenschlugen. Mit eben dieser Begeisterung für das karnevalistische Treiben wurde alljährlich die Abstinenz der Fastenzeit zu Mitfasten für einen Abend aufgehoben und die Vereinsmitglieder in die Bütt geschickt. Seit 1992 haben die "Blauen Funken" im Hause Aretz ihre Vereinsheimat und die Husaren ihr Wachlokal.

Traditionspflege und der Erhalt des Brauchtums bedarf der Unterstützung. Seit 1986 haben sich Damen und Herren zu einem Kreis von Ehrensenatorinnen und Ehrensenatoren zusammengefunden, die es sich zur  Aufgabe gemacht haben, die "Blauen Funken" in ihrer Arbeit und ihren Zielen in ideeller und materieller Weise zu unterstützen.

  
Die Uniformierten im Jahr 2005

Zu Beginn der Session 2005/2006 wechselte die Leitung der Jugendabteilung zu Andrea Niewel und erstmalig mit Vera Rademacher übernahm eine externe Trainerin die Ausbildung der Jugend.

Mit der Session 2007/2008 erfüllte sich ein lang gehegter Wunsch des Präsidenten Achim Günder. Mit Tobias Leder (Kinderprinz 2006/2007) wurde das lange verweißte Amt des Jugendpräsidenten wieder besetzt.

Da Andrea Niewel aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stand, wechselte die Leitung der Jugend im Frühjahr 2008 zu Monika Miseré-Schultes.

Ebenfalls im Jahre 2008 erfuhr der Vorstand eine Verjüngung:
Frank Zimmermann übernahm die Führung der Gesellschaft als 1. Vorsitzender, zum 1. Geschäftsführer wurde Holger Leder gewählt, Nicole Vonhögen-Mohné übernahm das Amt der 2. Kassiererin und neuer Abteilungsleiter der Blau Jacken wurde Erich Rösseler. 

Beim Rosenmontag 2010 startete unsere Gesellschaft mit einem komplett umgebauten und neugestalteten Festwagen im Umzug, der durch seinen Aufbau und sein Motiv auffiel. 

Quelle: AN-Online - Bildergalerie "Prächtige Züge im Nordkreis verzaubern die Jecken"
Wagen unserer Gesellschaft in der Session 2009/2010

Im Jahre 2010 kam es zu einer Veränderung im  Vorstand unserer Gesellschaft:
Wie bereits bei der letzten Vorstandswahl angekündigt, stellte sich unseres langjährige Kassiererin Sibille Moll aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Wahl. Heike Lansch (zuvor Protokollführerin) wurde als neue 1. Kassiererin gewählt. Josef Moll wurde zum Abteilungsleiter der Blau Jacken benannt.

Weiter steht das Jahr 2010 für 7 x 11 Jahre Blaue Funken. Dieses närrische Jubiläum wird mit einer großen Jubiläums-Fete in der Mehrzweckhalle Falterstraße mit allen Mitgliedern, Freunden und Gönnern der Hoengener KG Blaue Funken 1933 e.V. gefeiert.

Im Frühjahr 2011 trat Frank Zimmermann als 1. Vorsitzender aus persönlichen Gründen zurück. In der außerordenlichen einberufenen Mitgliederversammlung wurde zum Hans-Jürgen Schultes zum 1. Vorsitzenden und Guido Hogen zum 2. Vorsitzenden gewählt.

Im Jahre 2013 feierte die Gesellschaft in der ausverkauften Mehrzweckhalle ihr 80-jähriges Bestehen mit Jürgen Drews und Anna-Maria Zimmermann.

Eine Änderung im Vorstand fand 2014 statt. Mit Yvonne Offergeld als 1. Kasiererin und Torsten Drove als 2. Kassierer gab es zwei neue "Gesichter" im Vorstand.

Mit den Blue Devils als gemischte Showtanzgruppe besitzt die Gesellschaft seit 2015 ein weiteres Aushängeschild. Mit 25 Tänzerinnen und Tänzer wird es auf der größten Bühne schon mal eng.
Hans-Jürgen Schultes trat aus persönlichen Gründen als 1. Vorsitzender kurz vor der Jahreshauptversammlung zurück. Mit Zustimmung der Mitgliederversammlung übernahm unser 2. Vorsitzender Guido Hogen den kommisarischen Vorsitz unserer Gesellschaft bis zu den nächsten Vorstandswahlen 2016.
Mit unserem Jugend-Tanzpaar Leticia Morgenstern und Max Uchyla stellt unsere Gesellschaft den Deutschen Meister 2015 auf RKK-Ebene. Bei der gleichen Meisterschaft belegte Leticia als Solo-Mariechen eine hervorragenden 3. Platz.

Die "Hoengener Karnevalsgesellschaft Blauen Funken 1933 e.V." ist somit gut gerüstet, die zukünftigen Herausforderungen zu meistern und das Brauchtum Karneval zu bewahren und weiter zu reichen. 


 

 


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